Liebe Freunde im Herrn,
Grüße! Sie werden diesen Brief bestimmt nicht vor Anfang der Fastenzeit erhalten. Die ersten Monate des Jahres waren für mich sehr beschäftigt …
In meinem letzten Brief bat ich um Ihr Gebet, dass ich das Visum für Nigeria rechtzeitig erhalte. Ich hatte für Mitte-November ein Ausbildungsseminar in Nigeria organisiert, alles war bereit, und mein Visum kam lange Zeit nicht. DANKE an alle, die mit Gebet unterstützt haben: Ich habe das Visum wirklich im letzten Augenblick erhalten und konnte reisen.
Das war mein erster Besuch in Nigeria seit dem Anfang der Pandemie. Normalerweise statten wir den Niederlassungen der Glaubensschule spätestens alle zwei Jahre einen Auswertungsbesuch ab. Ich fühlte mich wie ein Gärtner, der seinen Garten drei Jahre lang nicht besuchen durfte.
Da habe ich aber in der Erzdiözese von Benin City eine blühende Schule vorgefunden. Ich durfte als Prüfer an den Abschlussprüfungen teilnehmen, ein paar Tage später gab es die Abschlussfeiern. Drei Jahrgänge haben endlich ihre Diplome erhalten! Ich füge Fotos bei.
In der Zeit vor der Pandemie hatten mehrere andere Diözesen in Nigeria das Interesse geäußert, die Glaubensschule anzufangen. Wir hatten Pläne, sie zu besuchen und ihre Teams auszubilden, damit sie anfangen konnten. Dann kam die Pandemie und alles wurde auf Eis gelegt. So habe ich bei diesem Besuch die Gelegenheit nützen können, diese Diözesen zu einem Gründungsseminar für die Glaubensschule einzuladen.
Insgesamt haben ACHT neue Diözesen teilgenommen. Ich habe den entsprechenden Bischöfen in großen Zügen erklärt, wie die Schule funktioniert und wie man ein Gründungsteam zusammenstellen und ausbilden könnte. Dann habe ich sie darum gebeten, 4 bis 6 Vertreter auszusuchen und sie zu unserem regionalen Sitz in Benin City (Mitte-Südnigeria) zu schicken. Es kamen also am 23. November ca. 30 Menschen zusammen, die von den Bischöfen den Auftrag erhalten hatten, sich auszubilden. Wir waren 5 Tage zusammen und alle sind dann in ihre Diözesen zurückgereist, mit der Absicht, die Schule in den ersten Monaten des neuen Jahres zu gründen.
Die Tatsache, dass wir mehrere Teams an einer Stelle ausgebildet haben, hat Vorteile. Es erspart uns viele Reisetage, es schafft Gelegenheit zum Austausch. Aber im Fall von Nigeria ist es auch viel sicherer: Das Reisen durch das Land ist wegen Terrorismus und Kriminalität äußerst gefährlich geworden, besonders für Priester!
Für mich ist diese Initiative eine sehr gute Nachricht: Die Glaubensschule existiert, weil viele Katholiken viel zu wenig über ihren eigenen Glauben wissen und Gefahr laufen, ihn beim ersten Unwetter aufzugeben (vgl. Matt. 7, 24-27). Viele verlassen die Geborgenheit der Kirche für „Angebote“ von kleinen Glaubensgemeinschaften, die oft trügen! Die Schule bietet eine Erklärung des Glaubens und der Kirche an, die für alle zugänglich ist.
Diese neuen Niederlassungen der Schule veranlassen, dass wir unser Büro ausbauen müssen, um sie richtig betreuen zu können. Ich habe Anfang Februar eine Planungswoche unternommen, um zu überlegen, wie wir das am besten machen. Da habe ich um Rat gebeten und auch viel gebetet! Ich werde Sie in dieser Hinsicht auf dem Laufenden halten, während das Projekt sich entwickelt.
Im Januar habe ich zusammen mit mehreren Mitarbeitern ein ähnliches Gründungsseminar für die Glaubensschule in Tansania (Ostafrika) organisiert und durchgeführt. Sie haben schon in meinem letzten Brief von den Anfängen dieses Seminars lesen können. Es war viel größer als das Seminar in Nigeria: Insgesamt haben 18 Diözesen und zwei Ordensgemeinschaften aus vier Ländern (Tansania, Südsudan, Kenia und Uganda) teilgenommen. Es waren ca. 90 Teilnehmer. Da Tansania – besonders in Vergleich mit Nigeria – ein sehr sicheres, ruhiges Land ist, durfte ich die Arbeit mit Teammitgliedern aus anderen Ländern teilen. Zu der Veranstaltung des Seminars kamen also Vertreter der Glaubensschule aus Malawi und Nigeria: So haben wir zusammen mit allen Interessierten während des 5-tägigen Seminars austauschen können. Ich konnte auch bei dieser Reise unseren Mitarbeitern aus Malawi unzählbare Bibeln auf Tumbuka-Sprache und Katechismusbilder übergeben. Es gibt ein großes Bedürfnis für Bibeln in Malawi und es ist fast zehnmal billiger, diese Bibeln im Ausland drucken zu lassen. Was mich hiin und wieder zu einem Lasttier macht!
Hier muss ich eine kleine Pause einlegen und Sie ganz ausdrücklich darum bitten, für das gesunde Wachstum dieser neuen Niederlassungen der Glaubensschule zu beten. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Gebet bei diesen Initiativen der „Sprit“ des Erfolgs ist. Manchmal muss ich mich daran erinnern. Könnten Sie bitte auf diese Weise unterstützen?
Zu den Nachrichten in Mexiko: Jedes Jahr zu Weihnachten versuche ich zusammen mit meinen mexikanischen Freunden eine Sonderaktion für Arme zu organisieren, damit sie ein schönes Weihnachtabendessen bekommen. Dieses Jahr haben wir eine Partnerschaft mit Padre Pablo geschlossen, der seine Pfarrei 3 km von meinem Büro entfernt hat. Seine Pfarrei ist auch in der Nähe vom Fernbusbahnhof, der eine Sammelstelle für Obdachlose, Arme, Kranke und Drogenabhängige ist. Er führt eine Suppenküche, die jeden Donnerstag Hunderte von Bedürftigen speist. Mit unserer Weihnachtsaktion konnten wir die laufenden Kosten der Suppenküche bis Mai 2023 übernehmen können. Fotos anbei!
Erstaunlicherweise hält noch die Chilischotenernte an, von der ich in meinem letzten Brief erzählt habe. Es scheint, dass wir endlich die richtige Formel gefunden haben, damit die Farm in Nordwestmexiko richtig läuft und immer mehr Arbeitslosen helfen kann. Im März werden wir den Kalender für den erneuten Anbau und hoffentlich die Erweiterung des Anbaus entwickeln und verabschieden.
Was das Projekt für die Unterstützung von armen Priestern betrifft, sind wir fast so weit mit der Gründung einer mexikanischen Stiftung. Dies ist dadurch nötig, dass wir auch in Mexiko Geld für dieses Hilfswerk gefunden haben. Leider ist das mexikanische Stiftungsrecht sowohl kompliziert als auch teuer. Es ist aber notwendig, wenn wir die in Mexiko aufgetriebenen Spenden auf transparente und legale Weise verteilen wollen. Ich übe also Geduld und bin dankbar, dass ein guter Notar uns ehrenamtlichen Rechtsbeistand leistet. Langfristig wollen wir auch über diese Stiftung eine Art Krankenkasse für Priester ins Leben rufen, denn viele mexikanische Priester verfügen über keine richtige Krankenversicherung.
Im Fotobericht sind auch Bilder vom jährlichen Benefizessen in Guatemala zu Gunsten der Vollzeitkatecheten. Das sind Menschen, die ihre ganze Zeit dazu widmen, als Laienmissionare zu leben und den Pfarreien zu helfen. In Guatemala sind es 30 Frauen und Männer, die für diese Mission ausgebildet und tätig sind. Sie „verdienen“ etwa 525 € im Monat, was ihnen erlaubt, andere Tätigkeiten aufzugeben und sich der Mission ganz zu weihen. Das Abendessen ist jetzt eine ziemlich etablierte Sache in Guatemala, es wird jedes Jahr einfacher zu organisieren.
Und jetzt habe ich genug geschrieben, ich lasse die Bilder sprechen. Sollten der Druck und der Versand dieses Briefs pünktlich ablaufen, dann werden Sie ihn erhalten, während ich meine jährlichen geistlichen Exerzitien (8 Tage lang) verrichte. Während der Exerzitien werde ich ganz besonders für Sie, Ihre Familie und Ihre Anliegen beten und für all die Projekte, die wir zusammen unterstützen. Ich danke auch nochmals für IHR Gebet.
Ihr Bruder im Herrn
P. Robert